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Neuer BMW-Rennchef: Ab 1. Juni weht ein anderer Wind

Von Ivo Schützbach
Seit 1. November 2023 ist der Österreicher Markus Flasch Leiter von BMW Motorrad. Mit Sven Blusch hat er ab 1. Juni einen neuen Rennchef installiert, Vorgänger Marc Bongers wird sich auf die Superbike-WM konzentrieren.

Unter der Leitung von Markus Schramm erlebte BMW Motorrad die erfolgreichsten Jahre der Unternehmensgeschichte. Die Einführung der Marke M bei BMW Motorrad, mit der R18 die Erweiterung des Modellprogramms in die Cruiser-Sparte und der Einstieg in die zweirädrige Elektromobilität fielen in seine Ära.

Dazu sorgte Schramm zusammen mit Motorsport-Direktor Marc Bongers 2019 für die werksseitige Rückkehr von BMW in die Superbike-WM, mit Shaun Muir Racing als Partner. Seit 2021 gibt es mit Bonovo action ein zweites, gleichwertig ausgerüstetes Team.

Mit der Verpflichtung von Toprak Razgatlioglu für 2024 und 2025 gelang BMW im Frühjahr 2023 ein Coup, der Türke soll den Titel endlich nach Deutschland holen. Der Weltmeister von 2021 (auf Yamaha) startete famos in die Saison, stand in den ersten neun Rennen sechsmal auf dem Podium, dreimal als Sieger. In der Gesamtwertung ist Toprak mit sechs Punkten Rückstand auf Titelverteidiger Alvaro Bautista (Aruba.it Ducati) derzeit Zweiter.

Rennchef Bongers weiß, dass er unter Zugzwang steht: Hat er mit Razgatlioglu keinen Erfolg, ist das nicht karrierefördernd.

Im Vorjahr wurde die gesamte Rennabteilung neu strukturiert, personell erweitert und zusätzliche Synergien zur Automobilabteilung geschaffen. Bongers holte sich den Bochumer Christian Gonschor als Technischen Direktor an seine Seite, vergangenen Sommer wurde ein Testteam installiert und mit Ex-Superbike-Weltmeister Sylvain Guintoli und Bradley Smith wurden zwei ehemalige MotoGP-Piloten an Bord geholt.

Zum 1. November 2023 löste der Österreicher Markus Flasch den Rheinländer Markus Schramm als Leiter von BMW Motorrad ab. Bis dahin war er als Produktlinienleiter für die Entwicklung und Konzeption aller Fahrzeuge der Marke BMW in der Mittel- und Oberklasse sowie Rolls-Royce verantwortlich.

Flasch ist seit 2015 für die BMW Group tätig und war zuvor unter anderem Leiter der BMW M GmbH. Aus dieser Zeit kennt er Sven Blusch bestens, der ab 1. Juni neuer Leiter BMW Motorrad Motorsport wird und damit den Job von Bongers übernimmt.

Als Vertrauensbeweis von Flasch gegenüber Bongers lässt sich diese Entscheidung kaum werten, auch wenn der BMW-Chef im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com betonte: «Marc Bongers wird und wurde nicht getauscht, er sitzt sehr fest im Sattel. Er macht einen super Job in der WSBK. Was wir tun, ist das Team verstärken, mit jemandem, der sich um die strategische Arbeit außerhalb der WSBK kümmert. Wir haben ihn nicht degradiert. Wir überlegen uns, ob wir unser Thema Motorsport bei Motorrad größer machen. Das ist nicht nur GP, das können auch andere Formate sein, wo wir uns eventuell engagieren werden. Dass das auszusortieren etwas ist, das man nicht nebenbei macht, wenn man versucht Weltmeister in der WSBK zu werden, leuchtet ein.»

«Bisher war es von der Führung nicht anders gewünscht», ergänzte der Österreicher. «Ich habe gesagt, dass es Pflicht ist, in der WSBK erfolgreich zu sein. Wir haben den besten und schnellsten Fahrer an Bord und bei der Technik große Fortschritte gemacht. Marc kümmert sich darum, Weltmeister zu werden. Sven Blusch wird sich um die langfristige Strategie kümmern und schauen, wohin die Reise nach einem Weltmeistertitel in der WSBK geht. Sven Blusch ist ein Vollprofi im Motorsport, der hat von DTM über WEC alles gesehen und Valentino Rossi ins GT3-Cockpit bekommen. Und er hat das Junior-Team entwickelt. Er ist jemand, der Motorsport durch und durch versteht. Die Strategie und das Business dahinter und das Netzwerk – für die Technik haben wir andere Leute.»


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