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Ken Roczen (Honda/P7): Teamkollege Sexton unterstützt

Von Thoralf Abgarjan
Nach Führungsrunden in beiden Läufen fiel Ken Roczen beim Ironman National in Crawfordsville auf P7 und P6 zurück. Im ersten Lauf blieb er in einer den tiefen Spurrinnen hängen und stürzte. Roczens HRC-Engagement endet.

In beiden Läufen von Crawfordsville übernahm der deutsche HRC-Werksfahrer Ken Roczen die Führung. Beim vorletzten Rennen der Saison ließ er in beiden Läufen seinen Teamkollegen Chase Sexton, der sich im heißen Titelduell mit Eli Tomac (Yamaha) befindet, passieren. Im ersten Lauf konnte er Eli Tomac sogar etwas aufhalten, so dass Sexton, der einen schlechten Start hatte, schneller den Anschluss an die Spitze finden konnte.

Im ersten Lauf führte Roczen die ersten 5 Runden an. Nachdem Tomac in Runde 6 die Spitze übernommen hatte, winkte der Deutsche Sexton vorbei und hielt sich bis zur Hälfte des Rennens auf P3. Dann plötzlich fiel er in Runde 12 von P3 auf P6 zurück: «Ich bin mit dem Stiefel in einer Spurrinne hängengeblieben, habe den Motor abgewürgt und bin dabei umgekippt.»

In der letzten Runde wurde Roczen noch von Kawasaki-Werksfahrer Jason Anderson geschnappt, der in der ersten Kurve gestürzt war und von der letzten Position eine Aufholjagd starten musste. Roczen beendete den ersten Durchgang schließlich auf P7.

Nach dem Start zum zweiten Lauf ging der Deutsche erneut in Führung, erkannte aber sofort, dass er seinen Teamkollegen Sexton im Schlepptau hatte und ließ ihn in Runde 2 vorbei. In Runde 5 rückte Tomac ebenfalls nach und kassierte den Deutschen. Bis zur Hälfte des zweiten Laufs konnte sich Roczen auf P3 behaupten, bevor er mit nachlassenden Kräften am Ende bis auf Rang 6 durchgereicht wurde. Sexton gewann das Ironman National und hielt seine Titelchancen damit intakt.

In der Tageswertung sprang für Roczen in Crawfordsville mit einem 7-6-Ergebnis nur Rang 7 heraus. Am kommenden Samstag steht für den Thüringer in Pala (Kalifornien) das letzte Rennen seines sechsjährigen HRC-Engagements an. 2016 gewann er für RCH Suzuki die US Nationals der 450er Klasse und wechselte danach ins Honda-Werksteam.

Roczens Zeit bei Honda stand von Anfang an unter keinem guten Stern, denn sie war von 2 schweren Verletzungen beider Arme überschattet. Besonders nach seinem ersten Crash, 2017 in Anaheim, bestand die akute Gefahr einer Arm-Amputation. Dass er nach dutzenden Operationen und einer Transplantation des Radiusköpfchens danach überhaupt wieder Rennen fahren konnte, grenzte bereits an ein Wunder. 2018 folgte der nächste Schock: Nachdem sich sein zerschmetterter linker Arm einigermaßen erholt hatte, wurde beim Supercross in San Diego sein rechter Unterarm schwer verletzt. Der Arm geriet zwischen Schwinge und Rad von Webbs Yamaha und Roczen fiel erneut über Monate aus. Wieder folgten ungezählte Operationen. Danach fuhr er über Jahre und eigentlich bis heute unter Schmerzen. Bei all den Dramen, Rückschlägen und Schmerzen, die Roczen in den Jahren 2018 und 2019 erlebt hat, ist es erstaunlich, dass er bis zum heutigen Tage überhaupt wieder auf Top-Level fahren kann. Insofern ist ein vierter Rang in der Gesamtwertung der US Nationals 2022 zweifellos ein mehr als respektables Ergebnis.

Ergebnis Ironman National 450 ccm:

1. Chase Sexton (USA), Honda, 2-1
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 1-2
3. Aaron Plessinger (USA), KTM, 3-3
4. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 6-4
5. Christian Craig (USA), 5-5
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 4-7
7. Ken Roczen (D), Honda, 7-6
8. Malcolm Stewart (USA), 11-8
9. Fredrik Noren (S), KTM, 9-10
10. Dean Wilson (GB), Husqvarna, 13-9
...
14. Justin Barcia (USA), GASGAS, 8-27

Meisterschaftsstand nach Runde 11 von 12:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 496
2. Chase Sexton (USA), Honda, 495, (-1)
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 402, (-94)
4. Ken Roczen (D), Honda, 373, (-123)
5. Christian Craig (USA), 335, (-161)
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 332, (-164)
7. Aaron Plessinger (USA), 294 (-202)
8. Justin Barcia (USA), GASGAS, 272, (-224)
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 222, (-274)
10. Shane McElrath (USA), Husqvarna, 197, (-299)

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