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Vergleich MotoE & MotoGP: Top-Speed 84,8 km/h weniger

Bei den Rundenzeiten blieben die 225 kg schweren MotoE-Ducati in Assen 9,2 sec unter der MotoGP-Bestmarke. Aber die Beschleunigung der E-Bikes kann sich sehen lassen.

Aufmerksamen Zuschauern ist in Assen aufgefallen, wie druckvoll und schnell die MotoE-Bikes von Ducati aus der Schikane vor Start/Ziel Richtung Ziellinie beschleunigt haben. SPEEDWEEK.com recherchierte dann bei den zuständigen Teammitgliedern und Data-Recording Spezialisten, wie lange die MotoE-Bikes im Vergleich zu den 280-PS-MotoGP-Raketen für diesen kurzen Streckenabschnitt brauchen.

Das Ergebnis: Eine 157 kg schwere MotoGP-Maschine schaffte die kurze Distanz in 3,8 Sekunden. Die MotoE-Einheitsmotorräder von Ducati (Gewicht ca. 225 kg) legten diesen Abschnitt in beachtlichen 4,3 Sekunden zurück. Sie verlieren also dort nur eine halbe Sekunde, was für den Punch der Ducati-Akkumulatoren spricht und recht bemerkenswert ist.

Aber der Strom reichte nur für 7 Runden. Und KTM-Firmenchef Stefan Pierer erklärte im August 2022: «Wenn wir bei einem Elektro-Motorrad dieselbe Energie-Effizienz erreichen wollen wie mit einem MotoGP-Verbrennungsmotor, müsste die Batterie ca. 500 kg wiegen.» 

Die Ducati-MotoE-Motorräder sind zwar gut 40 Kilo leichter als die Vorgänger von Energica. Wobei die Batterien mit 110 kg nach wie vor die Hauptlast des Elektro-Motorrads ausmachen.

Energie-Partner Enel bemüht sich auch, zumindest fünf Bikes pro Event statt mit Dieselaggregaten mit Solarstrom aufzuladen. Bei den restlichen Bikes kommt der Strom aus der Steckdose an der Rennstrecke.

Das bedeutet: Viele Hospitalitys müssen deshalb ihren eigenen Energiebedarf mit Diesel-Generatoren decken, weil sonst die Stromkapazitäten im Paddock nicht ausreichen.

Patrick Mellauner, Crew-Chief der Dynavolt-MotoE-Piloten Randy Krummenacher und Hector Garzo, gab noch folgende Daten preis:
Von 0 bis 100 km/h braucht die MotoE-Ducati in Assen 2,87 Sekunden. Die maximale Vorderrad-Geschwindigkeit lag in Assen in der MotoE auf der Start-Ziel-Geraden bei 237,4 km/h, auf der Gegengeraden bei 247,1 km/h.

Zum Vergleich: In der MotoGP beschleunigten die Bikes in Assen in 2,3 sec von 0 auf 100 km/h. Sie flitzten mit ca. 300 km/h über die Zielgerade und brausten mit 310 km/h über die Gegengerade. 

In Mugello erreichten die E-Bikes sogar eine maximale Vorderrad-Geschwindigkeit von 281,3 km/h. Die MotoGP-KTM von Brad Binder wurde dort mit 366,1 km/h gestoppt. 

Die MotoE-Qualifying-Bestzeit von Jordi Torres (Ducati) lag in diesem Jahr genau 2,9 Sekunden unter der Vorjahres-MotoE-Pole-Position-Marke von Domi Aegerter. Die Moto3-Quali-Bestzeit von Muñoz (KTM) war nur 0,438 sec langsamer. Doch diese Einzylinder-250-ccm-Viertakter leisten nur 65 PS!

Übrigens: In der MotoGP-Klasse hat sich die Pole-Zeit von Weltmeister Bagnaia von 2022 auf 2023 nur um 0,032 sec verbessert.

Auf der gesamten Rundenzeit verlieren die MotoE-Piloten noch gehörig im Vergleich mit der MotoGP-Klasse – nämlich 9,271 Sekunden. 

Pole-Position MotoGP, Assen 2023:

Pecco Bagnaia, Ducati, 1:31,472 (= 178,756 km/h)

Pole-Position MotoE, Assen 2023:

Jordi Torres, Ducati, 1:40,743 (= 162,306 km/h)

Pole-Position Moto3, Assen 2023:

David Muñoz, KTM, 1:41,181 (= 161,603 km/h)

Pole-Position MotoE, Assen 2022:

Domi Aegerter, Energica Ego Corse, 1:43,643 (= 157,764 km/h).

 

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