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Aston Martin will Vettel halten, Absage an Schumacher

Von Andreas Reiners
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Der Vertrag von Sebastian Vettel bei Aston Martin läuft nach dieser Saison aus. Sein Teamchef rollt nun den Roten Teppich aus: Der Rennstall will den Deutschen halten.

Die Formel 1 fährt in den kommenden Wochen in eine verrückte Zeit, in eine Saison innerhalb der Saison. «Silly Season» wird der Zeitraum genannt, in dem die Motorsport-Königsklasse personell Kopf steht: Es gibt Gerüchte, Gespräche, Verhandlungen, Wechsel.

Bis in die Sommerpause hinein dreht sich das Fahrer-Karussell traditionell immer schneller – und Sebastian Vettel fährt in diesem Jahr mit. Sein Vertrag bei Aston Martin läuft aus, er hat seine Zukunft offengelassen. Was also passiert mit dem viermaligen Weltmeister?

Vettel hatte immer betont, er wolle eine Entwicklung bei Aston Martin sehen, Fortschritte, mit denen er etwas anfangen kann. «Als ich angefangen habe, war es mir egal. Aber ich bin nicht hier, um außerhalb der Top 10 zu landen», sagte Vettel zuletzt der Nachrichtenagentur AFP und stellte klar: «Ich möchte gewinnen.» Das ist mit Aston Martin im Moment nicht möglich. Wann und ob überhaupt in naher Zukunft, ist unklar.

«So fährt keiner, der nicht fahren will»

Doch das Team will den Deutschen halten, betonte Teamchef Mike Krack jetzt. Er führe positive und wertvolle Gespräche mit Vettel, sagte Krack bei RTL/ntv. Deshalb habe er nicht das Gefühl, dass Vettel aufhören wolle, sagte er: «Wenn man ihn in einem Debrief erlebt oder am Telefon, wie er sich reinhängt: So fährt keiner, der nicht fahren will», sagte Krack: «So agiert keiner, der nicht fahren möchte.»

Davon gehen aber weiterhin diverse Medien aus, weshalb zuletzt in Monaco Gerüchte die Runde machten, dass Aston Martin an einer Verpflichtung von Mick Schumacher als Vettel-Nachfolger interessiert sei. «Wir haben ganz klar unseren Weg, dass wir mit Sebastian weitermachen wollen, und alles andere sehen wir zu einem späteren Zeitpunkt», sagte Krack: «Ich habe es in Imola schon gesagt: Wenn man einen Fahrer wie Sebastian hat, muss man ihn versuchen zu halten.»

Kein klares Schumacher-Dementi

Bedeutet aber auch: Das Thema Schumacher könnte interessant werden, wenn Vettel dann doch aufhört. Ein Paradebeispiel für die «Silly Season»: Kein klares Dementi, eine offene Zukunftsentscheidung, womit klar ist, dass sich das Gerücht noch etwas halten wird.

Doch der Rote Teppich liegt bereit. Vettel sei «einfach eine Mischung aus extremer fahrerischer Qualität und Erfahrung und auch eine sehr, sehr positive Person, die uns weiterbringt», sagte Krack. Bekanntlich möchte Teambesitzer Lawrence Stroll so schnell es geht an die Spitze, bis 2025 will man um den Titel kämpfen.

Rennsport ist das, was Vettel liebt

Parallel dazu gibt es auch Gerüchte, dass Audi bei einem Formel-1-Engagement ab 2026 in Zukunft bei dem Rennstall einsteigt. Gut möglich, dass auch das eine Rolle bei Vettels Überlegungen spielt, wohl eher nicht als Fahrer, dafür aber möglicherweise in einer anderen Funktion. Vettel deutete zuletzt an, dass ein Karriereende als Fahrer nicht gleichbedeutend mit dem Aus in der Formel 1 sein muss. «Es ist das, was ich liebe», sagte er.

Kurzfristig haben aber beide Seiten keine Eile. Eine Deadline gibt es nicht. Krack weiß aber, dass auch Aston Martin liefern muss. «Wenn wir es schaffen, das Fahrzeug und die Struktur zu verbessern, dass Sebastian die Potenziale und die Entwicklungsgeschwindigkeit sieht, brauchen wir nicht zu drängen», sagte er. Nach seinem zehnten Platz zuletzt beim Rennen in Monaco zeigte sich Vettel optimistisch, was die kommenden Wochen und Monate angeht.

Aston Martin hatte in Barcelona ein Update an das Auto gebracht, was offenbar besser funktioniert. «Wir haben mehr über das Auto gelernt und das Set-up mit den neuen Teilen, die wir kürzlich eingeführt haben, optimiert», sagte der 34-Jährige und glaubt: «All diese Schritte führen uns in eine gute Richtung für die kommenden Rennen.»

Was bringen die nächsten Rennen?

Vettel selbst zeigt an herausfordernden Rennwochenenden wie in Monaco im grauen und engen Mittelfeld, die keine große mediale Aufmerksamkeit erregen, wie sehr er noch für den Rennsport brennt, dass er an guten Tagen mehr aus dem Auto herausholen kann als andere. Vor allem auf anspruchsvollen Strecken wie im Fürstentum. Oder wie in Baku. Dort trägt die Formel 1 ihr nächstes Rennen aus, dort feierte Vettel im Vorjahr mit Platz zwei sein bestes Ergebnis mit Aston Martin. Ein gutes Omen? Ein ähnliches Ergebnis wäre möglicherweise schon mal ein Fingerzeig, in welche Richtung das Fahrer-Karussell für Vettel fährt.

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