Michel Boéri: «Nur Ecclestone macht mir Sorgen»

Von Rob La Salle
Michel Boeri

Michel Boeri

Vor dem Grossen Preis von Monaco: Interview mit dem Automobilklub-Präsidenten Michel Boéri.

71. Grand Prix de Monaco – das Rennen ist nicht nur das glitzernde Juwel im WM-Kalender, das Rennen an der Côte d’Azur ist auch ein Dauerläufer. Michel Boéri, Präsident des «Automobile Club de Monaco» (ACM), weiss wieso und hat es den Kollegen der «Monaco Matin» verraten.

Herr Boéri, alles in der Formel 1 redet von den Reifen. Was halten Sie davon?

Der Reifenhersteller und die Teams können froh sein, dass Jean-Marie Balestre nicht mehr da ist (der frühere Präsident des Automobilverbands, RLS). Was hätten wir für ein mediales Feuerwerk an Schimpftiraden und Drohungen erlebt! Aber ungeachtet dessen, was im Aufgabenheft von Pirelli stand: Die Rennen stehen natürlich im Zeichen der Reifen, was das Bild zweifelhaft beeinträchtigt. Ich will dem Versprechen Glauben schenken, dass sich das mit neuen Reifen ab Kanada normalisiert.

Seit die Rennen in Frankreich von Canal+ übertragen werden, sind die Einschaltquoten gesunken. Was bedeutet das für den Monaco-GP?

Die Antwort muss global sein, nicht nur auf Frankreich beschränkt. Es war absehbar, dass Canal+ als Bezahlsender weniger Fans vor die Schirme locken würde als der freie Sender TF1. Ja, Canal+ hat weniger Zuschauer, aber 800 Millionen Menschen gucken sich unser Rennen an, da sind die Zahlen aus Frankreich zu verschmerzen.

Hand aufs Herz: Wie sieht es mit den Zuschauerzahlen hier vor Ort aus?

2008 und 2009 durchlebten wir eine schwierige Phase. Von 2010 bis 2012 sind die Zahlen dann wieder stabil geblieben. Für dieses Jahr sind praktisch alle Tickets für den Sonntag verkauft. Was die Karten für heute Donnerstag bis Samstag angeht, so steht und fällt vieles jeweils mit dem Wetter.

Aber eine Krise in der Formel 1 lässt sich doch nicht wegreden.

Nach 40 Jahren Erfahrungen im ACM würde ich sagen: Wenn die Formel 1 am Dahinsiechen wäre, würde ich meinen Job hinwerfen. Herausragende Fussballspieler gibt es Hunderte. Aber Formel-1-Piloten gibt es nur etwas mehr als zwanzig. Die Sponsoren wissen: Mehrere hundert Millionen Menschen schauen sich die Mehrheit der 19 Rennen an. Und nicht nur der Sport allein zieht die Fans an. Es sind auch Rivalitäten zwischen Fahrern und Teams, welche die Zuschauer faszinieren. Die Formel 1 wird noch lange leben. Wenn es überhaupt einen Faktor der Unsicherheit für mich gibt, dann die Nachfolge von Bernie Ecclestone.

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